Systemische Beratung

Der Ursprung der Systemischen Beratung/Therapie liegt in der Familientherapie der 1950er Jahre. Der Behandlungsansatz war damals, dass es eine:n “Problemträger:in” gibt, der behandelt werden muss. Heute ist die Sicht, dass es ein "Problemsystem” gibt, also das „Problem“ aus den Wechselwirkungen innerhalb eines Systems entsteht. Ein System bedeutet ein sozialer Zusammenhang oder Kontext, wie z.B. Familie, Kollegium oder Gartenverein. Jedes System strebt nach Gleichgewicht (Homöostase) und verändert sich ein Systemanteil versucht sich das System zu regulieren. Dadurch verändert sich das Verhalten, Denk- und Kommunikationsmuster aller Beteiligten.

Der Fokus ist, die Erforschung der Bedeutung des “Problems” für die Personen im jeweiligen Beziehungskontext - nicht die Ursachenklärung.

Entsprechend dem Konstruktivismus hat jede:r eine individuelle Vorstellung von “Wirklichkeit”. Auch Sprache konstruiert/erschafft Gefühle und Vorstellungen, z.B. das Wort “Problem” ist allgemein negativ besetzt. „Herausforderung“ oder „Entwicklungschance“ eher neutral bis positiv.

Das Ziel der Systemischen Beratung/Therapie ist, Menschen dazu zu animieren eine Welt zu konstruieren, die weniger leidvoll ist. Die Methode ist die Dekonstruktion von Wirklichkeiten, z.B. durch Fragen: „Was würden Sie am meisten vermissen, wenn das Problem plötzlich weg wäre?“ oder die Verschreibung eines Symptoms: „Morgen um 15:00 verabreden Sie sich mit sich selbst, um eine Stunde lang depressiv zu sein.“ Perturbation (Verstörung) unterbricht gewohnte Muster und diese Irritation kann zu einer anderen Sicht- und Handlungsweise führen.

Grundhaltung

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